Kein Priester wie jeder andere WDR TV

Stellen Sie sich vor: Es gibt einen Priester, der verheiratet ist und ein Kind hat. Aber er ist nicht evangelisch. Kann es nicht geben? Doch! Dann nämlich wenn er alt-katholisch ist. So wie Thomas Schüppen aus Bonn. Bei d+u erklärt der etwas andere Priester, was genau das ist – alt-katholisch.

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ARD Themenwoche: Woran glaubst du?

Für die meisten Christen gibt es eine römisch-katholische und eine protestantische Kirche. Doch auch alt-katholisch ist eine anerkannte Religion. Mitglieder zahlen ebenfalls Kirchensteuer. Im Steuerbescheid steht dann „a-k“ statt „ev“ oder „r-k“.

Aber bitte mit Familie

Thomas Schüppen hat katholische Theologie studiert und als Theologe gearbeitet. Römisch-katholischer Priester wollte er jedoch nicht werden. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war, dass er eine Familie gründen wollte.

Priester

Priester Thomas Schüppen mit seiner Frau.

Das Schlüsselerlebnis für den Glauben, der zu ihm passt, hatte Schüppen vor über 14 Jahren. Bei einer alt-katholischen Beerdigungszeremonie sprang der Funke über. Schüppen beschloss alt-katholisch zu werden und dann auch Pfarrer. 2006 war es soweit. Thomas Schüppen wurde in Köln geweiht und wirkte zunächst als Pastor in Düsseldorf und Aachen. Seit fast drei Jahren ist er nun Pfarrer in der alt-katholischen Gemeinde St. Cyprian in Bonn. Er hat geheiratet und ist Vater einer kleinen Tochter.

Wo liegt der Unterschied?

Bei den alt-katholischen Priestern ist das Zölibat nicht verpflichtend. Geschiedene können unter bestimmten Voraussetzungen ein zweites Mal kirchlich getraut werden. Ein alt-katholischer Pfarrer kann zudem gleichgeschlechtliche Paare segnen.

Auch Frauen können das Sakrament der Weihe empfangen und Pfarrerin werden.

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